Mittwoch, 3. April 2013

Mt. Dare-Rainbow Valley

In Mount Dare sind wir wegen der Fliegen wieder mit dem ersten Sonnenstrahl aufgestanden. Da es in der Nacht allerdings kaum abgekühlt hatte und am Morgen schon über 20 Grad hatte, waren auch gleich alle da, so dass wir beim Frühstück schon mit den Händen wedeln mussten.
Von Mount Dare aus sind wir dann Richtung Finke mit den schlimmsten Befürchtungen losgefahren nach den Erfahrungen mit der Strecke vom Vortag.

Die waren allerdings unnötig, weil sich die Straße überwiegend als sehr schön und gut befahrbahr mit Ausnahme der gelegentlichen Straßensperren erwiesen hat.

Es waren zum Großteil sandige Teilstücke und kaum noch Steine.

Der Himmel war in einer Richtung ziemlich schwarz, aber eigentlich schien fast den ganzen Tag über die Sonne. Das Schwarze war immer irgendwie auf der gegenüberliegenden Seite von der Sonne.
Bereits vor Finke haben wir die Grenze zum Northern Territory überquert, wodurch wir jetzt in diesem Urlaub in allen australischen Bundesstaaten außer in Victoria waren.
Außerdem mussten wir wieder mal die Uhr um eine Stunde zurück stellen.
Mit noch mehr Straßensperren...
...kamen wir über überwiegend schöne Straßen...

...schließlich in Finke, einer Aboriginicommunity, an.

Von hier aus gibt es wieder mal mehrere Möglichkeiten, nach Alice Springs zu kommen, entweder weiter zum Highway oder die Old Ghan Road. Laut C. vor einigen Tagen können wir die nicht fahren, weil es über meterhohe Sanddünen geht.

Am Abzweig haben wir uns aber dann doch entschieden, die Straße zu nehmen. Ich muss allerdings gestehen, dass wir in Mt. Dare auch gefragt haben und die dort gesagt haben, dass wir das problemlos fahren können.
Die Route über die Old Ghan Road nach Alice Springs ist außerdem rund 170km kürzer als über den Highway.
Direkt hinter Finke teilte sich die Straße dann in mehrere Richtungen, ohne dass etwas angeschrieben stand. Wir haben uns eine Straße ausgesucht und nach einiger Zeit mal unser Navi angemacht. Das sagte dann die ganze Zeit, dass wir "nahe Old Ghan Road" sind. Die Straße, auf der wir fuhren, kannte er nicht.

Da wir aber unverändert immer "Nahe" waren, sind wir weitergefahren.


Irgendwann stellten wir dann fest, dass parallel, oft nur einige Meter neben uns, eine weitere Straße verläuft, die allerdings deutlich schlechter war und ständig Kurven machte, während unsere fast nur geradeaus ging. Als Nächstes registrierten wir, dass unzählige Nägel auf der Straße liegen.
Ja und nach einigen Kilometern haben wir dann auch gemerkt, dass wir auf dem alten Bahndamm fahren und die eigentliche Straße daneben verläuft. Allerdings fahren zwischenzeitlich alle auf dem Bahndamm und die Straße daneben wird nur noch einmal im Jahr (im Juni) für eine der härtesten Rallys weltweit genutzt.
Das erklärte auch die vielen Nägel. Das waren nämlich alles die alten Schwellennägel der Bahn, die sie einfach liegen gelassen haben.(C.: fragt mal, was jetzt in meiner Schatzkiste ist - ein original historischer alter Schwellennagel der Old Ghan Railway - die haben hier diese Marktlücke noch nicht entdeckt. Ich würde die Dinger einsammeln und mit einem Zertifikat als "Original historic Old Ghan Memorial" für mindestens 10$ das Stück verkaufen. Ich glaube, mancher Liebhaber würde sogar deutlich mehr dafür bezahlen)



Wir fuhren also ständig Slalom um die Nägel, weil wir natürlich Reifen schonen wollten und kamen wieder an Relikten der alten Bahnstrecke vorbei.
Die Strecke war insgesamt sehr gut befahrbar, wenn sie auch an einigen Stellen, selbst im Sand, heftige Corrugations hatte.


Ca. 70 km vor Alice sind wir von der Old Ghan Road abgebogen und in Richtung Highway gefahren, weil wir noch in Rainbow Valley wollten. Also wieder statt 72 km nach Alice 65 km zum Highway, um von dort aus dann 100km nach Alice zu haben.
Da uns das Rainbow Valley allerdings letztes Mal so begeistert hatte, war das egal.
Um ins Valley zu kommen, sind wir den Highway ca. 20 km in Richtung Alice Springs gefahren und dann die 23 km ins Valley gefahren. Auf dem Weg dorthin war immer eine Wolke vor der Sonne, so dass wir schon befürchteten, den Berg nicht in der Sonne zu haben.
Als wir allerdings vor dem Berg einbogen, verschwand die Wolke und wir hatten den Berg in den schönsten Farben.










Zum Sonnenuntergang haben wir uns dann unseren Wein genommen und uns auf die Aussichtsplattform gesetzt...
... und C. hat alle Minute ein (oder eher mehrere) neues Foto gemacht.


So saßen wir also da, eine Hand zum wedeln wegen der Mucken und eine Hand mit Weinglas oder Foto belegt.
Gekocht wurde dann erst nach Einbruch der Dunkelheit, weil dann alle Fliegen verschwunden sind.

Und zum Schluss gab es noch ein kleines Lagerfeuer und einen tollen Sternenhimmel.

Es bleibt im Moment nachts ziemlich warm, d.h. so um die 20 Grad, so dass es auch abends sehr angenehm draußen ist, richtige Sommernächte.

Ich bin nämlich schön ein bisschen verweichlicht. Bei 18 Grad habe ich schon lange Hosen und eine Jacke an, weil ich friere.

Grüße

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