Nach dem Frühstück sind wir in den Sturt-Nationalpark gefahren. Auf dem Weg dorthin lag das Frühstück für einige andere schon auf der Straße.
Hat sich dann aber vom Acker gemacht.
Im Nationalpark gibt es 2 ausgewiesene Touri-Loops zum Fahren, einer mit 100km und einer mit 110km, wobei der 2. dort anfängt, wo der erste Loop endet. Wanderungen gibt es kaum, weil alles nur weites Buschland ist.
Einen 1. Abstecher haben wir zu einer alten Homestead gemacht, wo noch etliche historische Pumpen und Maschinen zu sehen sind.
Das Wasserrad habe ich probiert. Geht noch.
Auch hier
wurde man nach dem Aussteigen sofort von Fliegen überfallen, was bei
Wanderungen dann eh keinen Spaß macht.
Wir sind also den 1. Loop durch das Buschland gefahren, wobei einem jeder einzelne Reifen bei jeder Umdrehung Leid tat. Die Straße bestand fast ausschließlich aus mittelgroßen, scharfen Steinen, was bei unserem Reifenverschleiß einfach ein unguter Unterbau ist.
Außer Buschland gab es noch viele Kängurus, hier sogar die ganz großen, die aufrecht locker mal 2 Meter hoch sind.
Und ganz, ganz viele Emus.
Wir waren das einzige Auto, das diese Strecke gefahren ist und haben dementsprechend alle Viecher aufgeschreckt.
Nach dem 1. Loop haben wir uns entschieden, auf die zweiten 110km durchs Buschland zu verzichten. Wir sind stattdessen den Highway...
... –das ist diese Straße hier-...
...30km hoch gefahren und sind den 2. Loop 10 km in die entgegengesetzte Richtung bis zu diesem Aussichtspunkt gefahren, ebenfalls auf einer wüsten Steinstraße.
Dabei haben wir auf halber Strecke einen Abzweig nach Cameron
Corner gefunden, der in der Karte als Allradstrecke ausgewiesen und 100km kürzer ist als unsere geplante Strecke. Da hätten wir nämlich
erst wieder 60km nach Tibooburra zurückfahren müssen. Trotz Bedenken wegen der
Steine haben wir uns entschlossen, die Allradstrecke zu probieren.
Auch hier haben wir natürlich alle Kängus aufgeschreckt, weil außer uns da wohl niemand fährt.
Die Strecke hat sich als Glücksfall erwiesen. Wunderschön durch grün-rote Landschaften mit ganz vielen Tieren und die Straße dazu noch deutlich besser, als im Nationalpark. Es gab nur immer wieder mal Wasserschäden, da es hier in den letzten Wochen ein paar Mal heftig geregnet hatte.
Auf der Fahrt durch rote Dünen waren auch immer wieder mal Wasserlöcher...
...und auf einmal ein riesiger See.
Am Nachmittag kamen wir in Cameron Corner an, dem Dreiländereck zwischen Queensland, South Australia und New South Wales.
Hier muss man durch den Dog Fence, den sie über tausende Kilometer errichtet haben, um die Dingos vom Grenzübertritt abzuhalten. Und wehe, man macht das Tor nicht zu, gibt fette Strafen.
Und nur mal so daher gesagt, ich weiß nicht, wer die Strafe verhängen soll. Die zuständige Polizei für Cameron Corner ist genau 640km entfernt. Tibooburra ist zwar viel näher, gehört halt aber nicht zu Queensland. Die Streifentätigkeit dürfte sich daher in Grenzen halten.
Und wenn da mal eine vertrocknete Leiche im Busch liegt, ist der Leichensachbearbeiter auch mal 3 Tage unterwegs, bis er wieder im Office ist.
Wir haben erst mal das Straßenzustandsschild für die Strecke am nächsten Tag fotografiert, passte uns gar nicht mit dem einen Schild "closed". Das war nämlich genau die Strecke, die wir nehmen wollten.
Auf dem Campground wurden wir sofort wieder von den Fliegen überfallen, weshalb wir uns ins Roadhouse (im Hintergrund) geflüchtet haben. Dort haben sie rundum Fliegengitter und wir haben dann dort auch zu Abend gegessen, zumal wir außer ein paar Bauarbeitern sowieso die einzigen Gäste waren und die Wirtin froh war, dass sie was erzählen kann. (z.B. dass im letzten Jahr schon 8 Leute in der Nähe umgekommen sind, die mit ihren Autos liegengeblieben sind und kein Wasser bei sich hatten)
Die Pferde laufen hier frei rum und kommen am Abend brav nach Hause. Morgens traben sie dann wieder ab.
Das war dann unser überfüllter Schlafplatz für die Nacht.
Ja und dann mal noch wieder was zum Zeitchaos. Hier die Uhren in der Gaststätte. Alle 3 Zeiten sind gültig, da wir ja direkt auf der Ecke stehen. Man kann sich also eine aussuchen.
Der Campground kostete immerhin 30 Dollar, ist aber ok, weil die hier ihren Strom selber machen müssen. Sie haben allerdings 95% Solarstrom aus eigenen Panels, ansonsten hämmert ein Dieselaggregat.
Den ganzen Sprit für die Tankstelle und auch alles, was sie im Roadhouse verkaufen, müssen sie selbst aus Tibooburra rankarren, also zum Einkaufen ein sogenannter 4-Hour-Drive.
Grüße
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